Vorgestern, gegen 21 Uhr Ortszeit, bin ich nach einer Reisezeit von 24 Stunden in Singapur gelandet.
Ich brauche gerade meine Hände zum Schreiben, deswegen kann ich nicht nachrechnen, wie spät es bei euch war.
Für meine deutschen Freunde: Rechnet definitiv plus sechs Stunden, also… minus… na, ihr wisst schon.

Doch bevor ich etwas von mir erzähle, möchte ich meinen Eltern danken:
Mama und Papa, ich liebe euch! Ohne eure Hilfe, eure Liebe und Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen.
Euer Elfchen ist bald wieder da – dann mache ich überall in eurem Haus das Licht an und Papi schickt mich freiwillig wieder zurück.

Auch noch mal danke an meine Freunde:
Für die tolle Unterstützung, die klasse Party und die großartigen Geschenke.
Die Trillerpfeife mit kaputtem Kompass und Lupe, mit der ich (in Kombination mit der integrierten Taschenlampe) Feuer machen kann, hing auf der Hinreise um meinen Hals.
Auch das eine oder andere Geschenk hat sich erfolgreich in meinem Rucksack eingenistet.


Dresden nach Dubai

Ich wäre nicht die Isi, wenn am Flughafen alles normal abgelaufen wäre.

In Dresden habe ich den halben Flughafen beschäftigt: Erst gab es meine Flüge nicht, dann wollte meine Gepäckmarke nicht gescannt werden, das Nutellaglas musste ich wieder auspacken (lass es dir schmecken, Nelly!), meine zwei Flüssigkeitentüten habe ich mit der lieben Frau vom Shop zu einer gebastelt – und ich bin gegen eine Glastür gelaufen.

In Frankfurt habe ich zweimal nach Terminal 2 gefragt, mich zweimal verlaufen, um dann im Terminal 1 zu landen.
Ein Araber hat mir „Du hast die Haare schön“ vorgesungen, die Zollkontrolle versuchte mir den Unterschied zwischen „Qantas Emirates“ und „Qantas“ zu erklären (ich hab nicht zugehört), ein Ticketautomat hat mir hinterhergepfiffen, im Flugzeug habe ich jemanden ausversehen mit einem Kissen beworfen und so getan, als wäre ich es nicht gewesen, meine Sitznachbarin putzte sich stündlich die Zähne, und ich habe mir einen halben Tomatensaft plus Chilimarmelade auf meine helle Hose geschmiert.

Dafür hatte ich meinen eigenen Sternenhimmel im Flugzeug. Hach!


Dubai von oben

Dubai ähnelt von oben einem riesigen Schokoladenstück. Jeder Stadtteil scheint in gleichmäßige Quadrate geteilt,
in denen weitere Quadrate liegen – wie ein russisches Puppenhaus aus Beton.

Die Straßenkreuzungen erinnern an unausgemalte Mandalas, und mitten in der Wüste ragen riesige Strommasten aus dem Nichts.

Beim Anflug wurde Dubai in wunderschönes Sonnenaufgangslicht getaucht – was die Stadt interessanter wirken ließ, als sie (meiner Meinung nach) ist.

In den Quadraten: ca. 50 gleich aussehende Villen à la Harry Potter, riesige Hochhäuser, aber keine sichtbare Kultur.
Einige Straßen waren vom Sand zugeweht. Ob die Straßenfeger hier wohl gut verdienen?
Gibt es in Dubai Schilder mit der Aufschrift: „Eingeschränkter Wüstendienst“?

Ich war ehrlich gesagt froh, hier nicht aussteigen zu müssen. Der Flughafen: hektisch, laut, unfreundlich. Aber hey – ich durfte hier ja nur drei Stunden warten.


Dubai nach Singapur

Im Gegensatz zum ersten Flug war der zweite – von Dubai nach Singapur – komfortmäßig eine Katastrophe.

Neben Müdigkeit, Hunger und Durst war es:

  • laut,
  • kalt,
  • es gab schlechten Service,
  • und ich saß in der Viererreihe – mittendrin.

Aber: Ich saß zwischen zwei goldigen Ladys aus Südafrika. Wir plauderten sechs Stunden lang über das Leben, die Liebe, Männer, das Älterwerden und den ganzen Rest.

Beide hatten Tickets für die Queen Mary II (mir fiel sofort der Witz mit der „Unsinkbar II“ ein – aber das war leider nur mein Humor und stieß eher auf große Augen).

Colin, links von mir, ist eine junggebliebene, humorvolle, moderne Frau. Sie erzählte viel von ihrem Leben in Südafrika und ihrer Familie.

Marty (um die 75) klaute mir meinen Tomatensaft – und tat so, als wäre das das Normalste der Welt.
Sie hat ein bewegtes Leben hinter sich; erst kürzlich ist ihr Mann gestorben. Doch anstatt zu trauern, geht sie jetzt auf Reisen.

Als ich ihr Gesicht ansah, habe ich keine Falten gesehen – nur Glück.
Das hat mich nicht nur beeindruckt sondern sehr inspiriert.

Angekommen in Singapur

  • 30 Grad
  • Luftfeuchtigkeit: gefühlt 198 %.

Meine liebe Freundin Joanna hat mich gleich mit offenen Armen und einem Lachen empfangen.
Sie und ihr Mann holten mich vom Bahnhof ab, zeigten mir meinen Schlafplatz und die Dusche –
und gaben mir anschließend ein Bier.

Was will Frau mehr?

Wir hatten uns 2011 in Melbourne kennengelernt, und damals meinten sie:
„Wenn du mal in unserer Nähe bist – du bist jederzeit willkommen.“

Jetzt, ein paar Jahre später, stehe ich tatsächlich vor ihrer Tür – und bleibe für ein paar Wochen, um Singapur zu erkunden.

To be continued…

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12 Kommentare

  1. Es hätte dir auch keiner einen ereignislosen hinweg abgekauft 😀 wie schön, dass du gut angekommen bist! Und schon die ersten bewegenden Bekanntschaften.. seufz.. Du machst alles richtig Süße!
    (die dinger heißen übrigens Mandalas.. hihi..)
    Dicker knutscher und trink ein bier für mich mit!

  2. Hallo Isel,
    coole Ausführungen, haben alles gelesen. Wir wünschen dir für die kommende verrückte Zeit tolle Erlebnisse.
    Sei lieb umärmelt und komm gesund wieder!
    Karsten und Martina, Felix und Moritz

    1. Meine Lieben, vielen vielen Dank 🙂 Mir geht es wirklich gut, ich denke die zeit wird schneller um sein, als mir lieb ist. drücke euch zurück und n dickes Kussl für euch!

  3. Hach endlich gibts hier was zu lesen. Toll 🙂 Danke, dass du sich heute bei mir gemeldet hast. Wünsche dir weiterhin viel Spaß und spannende Momente.

  4. Hi Isi, schön von dir zu lesen (ich mag deinen lustigen Schreibstil :-)), dass du heile und fast beschwerdelos 🙂 im Südosten gelandet bist. Ich freu mich schon auf die nächsten Einträge. Genieße die Zeit und die noch folgenden Abenteuer und hab weiterhin eine wunderschöne Reise.

    1. danke meine benita… die taschentücher aus eurem überlebenspaket sind aufgebraucht. das letzte nahm ich gestern, als ich durch den regenwald stiefelte und mir die schweißperlen von der stirn tupfen musste. die streichhölzer waren eher unangebracht und zum bestechen war auch niemand da. ich berichte weiter, fühle dich umarmt und all the best von isi raider.

  5. Wuha, ich les fleißig alle Posts, bin gespannt auf weitere News. 😉 Und um deine Airport-Survival-Tour zu komplettieren, ich hatte dir (da warst du gerade am Frankfurter Flughafen) versehentlich geschrieben, dass meine Klospülung im Arsch ist/war. 😀

  6. Hi Isobel – it’s Colleen here from South Africa (Durban), in the photo above taken on the Emirates flight from Dubai to Singapore. It was so nice meeting and chatting to you even if it was for such a short time – hope you are well and enjoying your travels! I’ve been meaning to check your blog (I haven’t had a chance to read all of it but will do so when I get the time) and thought I had unfortunately lost the website address however have just found it in my Diary that I obviously never use – I usually use my mobile phone as a Diary for notes, appointments, etc. Thanks so much for the lovely description of me ‚youthful, humorous, and modern‘ – I love it, especially with me being 59 going on 29 lol 😉 My friend Audrey from Brisbane, and I had the most amazing cruise on the QM2 and I only saw Marty a couple of times on the ship. I didn’t know that she had ’stolen‘ your Tomato Juice! With her age she was most probably so tired from the long flights and didn’t even realize that it was not on her tray! I really admired her doing the trip all on her own at that age, especially when she told us that her children were a bit upset that she was spending ‚their inheritance money’… I also really admired you for being so adventurous and free-spirited! Life is so short and as I always say, ‚Dream It & Do It‘ as well as ‚Eat Well, Travel Often‘ 🙂 Safe travels, love Colleen xxx

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